15. Mai 2012

Bautagebuch

St. Pankratius in Herschwiesen kann wieder strahlen – Innenrestaurierung erfolgreich beendet

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Zum pfingstlichen Hochfest werden die Gläubigen im Niederkirchspiel sicher voll innerer Erwartung in ihre barocke Pfarrkirche St. Pankratius in Herschwiesen zurückkehren können. Am Pfingstsamstag, dem 26. Mai, 18.00 Uhr, kann Pfarrer Walter Kanzler nach rund 15 Monaten Bauzeit die Gläubigen wieder in ihrer eigenen Pfarrkirche begrüßen.

Das sehr anspruchsvolle Werk der kompletten Innenrestaurierung der Kirche ist dann  abgeschlossen. Bis auf die geschnitzten Kirchenbänke, ist der gesamte Innenraum nun wieder komplett eingerichtet worden. Nur die bisher engen Kirchenbänke sollen durch eine Verbreiterung der Sitzflächen noch etwas bequemer gestaltet werden. Ersatzweise werden zunächst Stühle aufgestellt.

Der Altarraum fasziniert mit dem himmelwärts strebenden Hochaltar und dem darüber erglänzenden, farbenprächtigen und jetzt wieder vergoldeten Deckengewölbe immer wieder den Blick des Betrachters. Rund um den säulengeschmückten Hochaltar fügen sich Seitenaltäre, die barocke Kanzel mit ihrem Schalldeckel und die alte Kommunionbank zu einem im vorderen Hunsrück einmaligen Ensemble.

War die farbliche Dimension der frisch stuckierten Decke zunächst noch ein Diskussionspunkt zwischen den Denkmalpflegern und den hiesigen Pfarrverwaltungsrat, so können jetzt wohl alle Beteiligten mehr als zufrieden sein. Mit rosa, blau und grün als Schmuckfarben, dem markanten Gelb der Gurtbänder und dem üppig tupfierten Gold auf dem Stuckschmuck gewinnt die Kirche den Charakter wieder, den ihr auch der barocke Erbauer Johannes Neurohr bei der Fertigstellung im Jahre 1747 einst geben wollte. Die neu bemalten Lisenen gliedern das Langhaus mit seinen hellen freundlichen Fenstern in kleine Gruppen.

St.Pankratius  am Rhein ist ein erhabenes Spiegelbild des süddeutschen Barocks, für das es in unserer Region bei Dorfkirchen ansonsten keine Vergleiche gibt. Die „größtenteils einheitliche Ausstattung der Erbauungszeit“, so ist bei Georg Dehio nachzulesen, stammt wahrscheinlich aus einer Trierer Werkstatt und ist sehr gut erhalten, wie man beim Ab- und Aufbau von Altären sehen konnte. Auch die vierzehn großformatigen Kreuzwegbilder aus der Schule des Januarius Zick in Koblenz zählen zu den Sehenswürdigkeiten der Kirche.

Mit der Restaurierung sind nun neue Lampen in der Kirche sowie Deckenstrahler installiert worden, so dass auch bei Dunkelheit die Farbigkeit der Kirche besser zur Geltung kommen wird. Unter der Orgelempore wurden zwei Bänke entfernt, um Platz für den gewünschten Kerzenständer vor dem Muttergottesbild schaffen zu können. Auch der große Kirchenstuhl neben dem Treppenaufgang zum „Mannhaus“ hat wieder seinen alten Platz bekommen.

Für die farbige Verjüngung ihrer Pfarrkirche haben die Gläubigen aus Herschwiesen und dem gesamten Niederkirchspiel große finanzielle Opfer gebracht. Insgesamt rund 150000.- Euro der sich auf rd. 620000.- Euro belaufenden Kosten haben sie mit vielen Aktionen und privaten Spenden selbst aufgebracht. Bistum und Land Rheinland-Pfalz haben große Zuschüsse gegeben. Auch die Stadt hat sich beteiligt. Jetzt stehen noch etwa 120000.- auf der Sollseite der Bilanz. In den nächsten zehn Jahren soll das aufzunehmende Darlehen dann endgültig getilgt sein.

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