Bautagebuch

Kirchenrestaurierung St. Pankratius beginnt im April 2011

Im kleinen Bopparder Höhenstadtteil Herschwiesen steht, für viele Menschen hier völlig unerwartet, weithin sichtbar mit ihrem hellen, gelben Außenanstrich, als ein strahlendes Kleinod der barocken Baukunst, die Pfarrkirche St. Pankratius.

Die Kirche, in den Jahren 1742 bis 1747 von Baumeister Johann Neurohr, einem ehemaligen Tiroler erbaut, ist ein sichtbares Zeichen der Glaubensfreude der einst sehr armen Bevölkerung des Hunsrücks, die dennoch zur Ehre Gottes und zum Ruhme der Heiligen diese hochaufragende Kirche mit ihren eigenen Händen und unter Hingabe ihrer wenigen Habe errichtete.

Die Pfarrkirche liegt mitten im Dorf. Umgeben von einer großen Zahl schöner, alter Bauernhäuser, gehören bis heute zum unmittelbaren Kirchenkomplex auch noch das originale Fachwerk-Pfarrhaus mit seinem malerischen Innenhof, die alte Pfarrscheune und der ehemalige Pfarrgarten, der heute eine gepflegte und für Veranstaltungen genutzte Grünanlage ist, hinzu. Das Ganze bildet damit eine sehenswerte Dorfmitte, die im Hunsrück, und vielleicht sogar weit darüber hinaus, einmalig sein dürfte.

Im Laufe der Jahrhunderte hat der Innenraum der Kirche mit dem bis zum Gewölbe ausschweifenden und mit einer Krone verzierten, barocken Hochaltar und den Seitenaltären aber erhebliche Schäden bekommen. Zwar wurden auch in der Vergangenheit mehrfach Schäden ausgebessert und neue Anstriche ausgeführt. Das fein stuckierte Gewölbe mit seinen lustigen Engelsköpfchen und die Wandanstriche sind aber jetzt, vor allem durch Heizungs- und Kerzenruß,

in einen bedauernswerten Zustand gekommen, der einer dringenden Innenrestaurierung bedarf.

Erfreulicherweise haben sich alle wichtigen Partner diesem langgehegten Wunsch der Kirchengemeinde angeschlossen. Das Bistum Trier mit seiner kirchlichen Denkmalpflegeabteilung und die Generaldirektion Kultur mit der Staatlichen Denkmalpflege haben dem dringlichen Vorhaben zugestimmt und Mittel für die Restaurierung bereitgestellt. Angesichts der vielen ähnlichen Bitten von Kirchengemeinden wird dies sehr dankbar registriert.

Die Kirchengemeinde selbst hat einen Förderverein gegründet, der auch dieses Tagebuch führt. Vorsitzender des Fördervereins ist der Bopparder Bürgermeister, der auch einen Zuschuss der Stadt Boppard angekündigt hat.

Dem Förderverein mit seinem sehr engagierten Vorstand ist es gelungen, über sieben Jahre hinweg und durch viele jährliche Veranstaltungen sowie ein spendables und  überwältigendes Bürgerengagement, einen sehr, sehr großen Eigenanteil aufzubringen, mit dem die Innenrestaurierung nunmehr definitiv begonnen werden kann.

Ein weiteres Mal nach den Jahren der Erbauung der Kirche haben die Bewohner von Herschwiesen und dem umliegenden Niederkirchspiel ihrer Pfarrkirche jetzt einen unschätzbar großen Dienst erwiesen.

Hoffen wir, dass mit Gottes Hilfe, und durch die Kunst der Architekten, Restaurateure und Handwerker die Innenrestaurierung in der vorgesehenen Zeit von rund 12 Monaten wie geplant, durchgeführt werden kann und dass das Werk danach alle Gläubigen und Besucher der Kirche ein weiteres Mal herzlich erfreuen wird.

Von den Ereignissen in und um unsere Kirche, in der Zeit vor und während ihrer umfangreichen Innenrestaurierung, wollen wir in regelmäßigen Abständen in Text und Bildern in der Art eines „Bautagebuches“ berichten.

Damit möchten wir nicht nur all jenen interessierten Gemeindemitgliedern und Bürgern aus dem Ortsteil Herschwiesen in der Stadt Boppard immer ein aktuelles Bild des Baufortschritts vermitteln, sondern vielleicht auch alten und neuen Freunden unserer wunderschönen barocken Pfarrkirche auf den Höhen des Vorder-Hunsrücks ihren Besuch wieder einmal empfehlen.

Verantwortlich für Texte und Fotos dieses Tagebuchs:
Förderverein Innenrestaurierung,
Pressebeauftragter Adolf Meinung
AMeinung@web.de